UG, GmbH, oder GbR – Die Wahrheit!
UG, GmbH, oder GbR – Die Wahrheit!
Muss es eine GmbH sein?
Ich erkläre ich dir, warum Du lieber NICHT eine GmbH gründen solltest und welche Rechtsform stattdessen besser ist.
Die perfekte Rechtswahl ist extrem wichtig, wenn Du ein Unternehmen starten möchtest.
Die Rechtsform ist dabei der Rahmen in den Du dich als Unternehmer bewegst. Sei es die Haftung, sei es deine steuerlichen Verpflichtungen oder die Reputation, die Du durch die Rechtsform bekommst.
Aber Fehler in der Rechtsform können dein Unternehmen komplett zerstören. All deine Mühe und Energie wirst Du verlieren, wenn Du bei der Auswahl der Rechtsform einen Fehler begehst.
Juristische & natürliche Person
Aber was für verschiedene Rechtsformen gibt es eigentlich und wie unterscheiden Sie sich?
Wir haben zwei Hauptkategorien und dann Mischformen.
Die erste Hauptkategorie sind Rechtsformen, die wir natürliche Personen nennen.
Beispiele für diese Rechtsformwahl sind u.a. Einzelunternehmen, GbR oder OHG
Wir werden noch auf die einzelnen Rechtsformen eingehen aber eine wichtige Scahen musst du bereits verstehen: Diese Unternehmensform ist eins mir Dir. Das heißt, Du bist dein Unternehmen. Was heißt das Briefe für dein Unternehmen gehen an Dich als Person. Aber wir gehen darauf noch einmal genau ein.
Die zweite Hauptkategorie sind juristische Personen, wie GmbH, UG oder AG.
Der Unterschied ist zur natürlichen Person – Du bist beider juristischen person getrennt von deiem Unternehmen. Wenn Briefe kommen, gehen sie an dein Unternehmen und nicht mehr an Dir als Privatperson. Warum das wichtig ist? Dazu kommen wir gleich.
lig machen.
Einzelunternehmen
Aber lass mich Dir ers einmal die 2 wichtigsten Rechtsformen erklären, die es in der Kategorie „natürliche Perosnen“ gibt
Das Einzelunternehmen ist eine der einfachsten und am weitesten verbreiteten Rechtsformen für Unternehmen. Die Vorteile:
Eine super einfache Gründung. Einfach zum Gewerbeamt, was teilweise online geht – Gebühr von ca 35 Euro bezahlen und schon hast Du ein Unternehmen. Das heißt deine Kosten sind super niedrig! Was viele Unternehmer nervt gibt es beim Einzelunternehmen nicht: Du brauchst Dich nicht mit anderen Absprechen. Sondern kannst alleine über alles Entscheiden. Das bringt volle Kontrolle und 100% Flexibilität. Aber nicht nur das – Alle Feiertage kommen zusammen: Du hast auch noch den kompletten Gewinn für Dich. Die schönen Nachrichten hören nicht auf. Steuerlich gibt es nicht viel zu beachten. Du hast die Einkommenssteuer – sprich alles was Du verdienst wird auf Dich veranlagt und zu guter letzte noch die Gewerbesteuer
Die guten Nachrichten hören aber nicht auf: Es reicht vollkommen eine Einnahmen Überschuss Rechnung aus. Also, im Grunde eine Excelfile, wo links deine Einnahmen sind und rechts deine Ausgaben oder wenn Du dein Konto gut pflegst, dann einfach dein Kontoauszug.
Bei der Kapitelbeschaffung kann es mitunter jedoch Schwerig werden. Auf der einen Seite kann man schneller Kapitelerhalten, da man private mit seinem Vermögen haftet aber es kann auch schwieriger sein, da man Dich als Einzelunternehmen nicht als sehr seriös ansieht. Dies ist von Branche zu Branche unterschiedlich.
Alles Friede Freude Eierkuchen?
Nein nicht wirklich – es gibt auch Nachteile für eine Einzelunternehmen.
Du hast zwar alle Gewinne für Dich, dafür trägst Du auch alle Verluste, die in deinem Unternehmen entstehen. Was dazu führen kann, dass Du, wenn Du als Beispiel dein Business als zweites Standbein aufbaust, Du mit deinem primär Job Einkommen, die Rechnungen für dein zweites Standbein zaheln musst. Was uns natürlich zum (angeblich) größten Problem bringt, dass man als Einzelunternehmer mit seinem ganzen Privatverögen haftet. Wenn dein Unternehmen pleite geht, dann wird halt auch dein Privatkonto gepfändet, damit die Rechnungen beglichen werden können. Dies bedeutet ein höheres finanzielles Risiko, da persönliche Ersparnisse, Immobilien und andere Vermögenswerte betroffen sein können.
Damit sollte auch klar sein, dass das Einzelunternehmen keine eigene juristische Person ist, sondern Du als Inhaber agierst persönlich und direkt.
Was auch nachteilig sein kann ist, dass man das Einzelunternehmen ansich nicht verkaufen kann, sondern es muss neu angemeldet werden, wenn der Inhaber sich wechselt – und das gleiche gilt für die Nachfolgeregelung. Wer erbt das Unternehmen. Dies ist auch nicht wirklich möglich.
Fazit
Das Einzelunternehmen ist eine attraktive Rechtsform für viele Kleinunternehmer und Freiberufler, da es einfach und kostengünstig zu gründen und zu führen ist. Die Haftung ist dabei nicht so ein großes Problem. Überlegt euch einfach mal, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man wirklich verklagt wird oder das Unternehmen so schnell in die Pleite geht, dass man tatsächlich privat haftet. Beides ist am Anfang ein sehr kleines Risiko.
GbR
Neben dem Einzelunternehmen gibt es auch die GbR – Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR).. Sie ist fast genauso aufgebaut wie das Einzelunternehmen. Der einzige Unterschied, Du gründest eine GbR immer mind. zu zweit.
Die Unterschiede zum Einzelunternehmen sind -Da Du ja mit mind. einer Person ein Unternehmen gründest, bedarf es eines Gesellschaftervertrages. Dieser kann sogar nur mündlich geschlossen werden. Aber Vorsicht: Schreibt IMMER einen Vertrag – Jeder vergisst nach einer Zeit, was man abgemacht hatte. Daher um Probleme vorzubeugen, einfach: einen Verrtag aufsetzen. Gegründet wird genauso wie bei einem Einzelunternehmen. Ab zum Gewerbeamt und fertig ist man.
Wer führt nun das Unternehmen? Das kann man im Gesellschaftervertrag festlegen. Sei es nun beide oder nur einer. Das ist euch überlassen.
Bei einer GbR teil ihr euch normalerweise die Arbeit. Aber nicht nur die Arbeit wird geteilt, sondern auch die Gewinne und die Verluste. Normal sind 50/50 aber wie bereits vorher erwähnt, dass könnt ihr auch anpassen, wenn zum Beispiel einer nur investiert und der andere macht die Arbeit.
Steuerlich ist es genauso, wie beim Einzelunternehmen. Eine einfach Buchführung reicht vollkommen aus, die Steuerarten sind auch die gleichen. Einkommensteuer, Gewerbesteuer und evtl Umsatzsteuer. Aber jetzt Vorsicht. Wenn Deine GbR mehr als 250.000 Euro Umsazu macht, die ungefähr 5 Mitarbeiter hast, dann wirst Du automatisch in eine oHG umgwandelt. Das heißt Du wirst im Handelsregister eingetragen und auch die steuerlichen Aspekte verändern sich stark.
Wie schauts aus mit der Haftung. Ist ebenfalls nicht anders, wie bei eimen Einzelunternehmen. Persönlich und unbeschränkt.
Eine Besonderheit gibt es jedoch: Der Firmenname endet mit GbR, welcher aus den Nachnamen der Gründer besteht und man kann zusätzlich noch einen Fantasienamen wählen aber der Firmenname mit der Nachnamen muss angegeben werden. Der Fantasiename nicht.
Bei der Kapitelbeschaffung sieht es auch so aus wie bei einem Einzelunternehmen. Kann leicht sein, kann auch schwerig sein. Die Nachfolge muss im Gesellschaftervertrag geregelt sein. Aber normalerweise wird sie aufgelöst, wenn eine Person austritt, da die GbR ja mind. 2 Personen braucht.
Fazit
Die GbR ist fast wie ein Einzelunternehmen nur mit mehr als 2 Personen. Es lohnt sich diese auf jeden Fall am Anfang zu gründen. Aber passt auf die Umsatzschwelle auf und auch, wenn ihr euch ein Büro teilt und dann im Büro nur Einzelunternehmer sitzen, kann es sein, dass das Finanzamt euch als GbR ansieht und bei evtl. Überschreitung der Umsatzschwelle als oHG und das kann zu massiven Problemen führen.
Ansonsten: Gründet eine GbR am Anfang, wenn ihr mehr als 2 Personen seid. Meine Empfehlung habt ihr!
UG
Eine Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), kurz UG (haftungsbeschränkt), ist eine beliebte Rechtsform in Deutschland, insbesondere für kleinere Unternehmen und Startups. Sie war die Antwort auf die Limited, welche man für 1-2 Euro in England gründen konnte. Damit die Unternehmer nicht abwandern, hat man dann die UG erschaffen.
Was sind nun die Besonderheiten?
Erst einmal Du kannst auch eine UG mit einem Euro gründen aber das ist unrealistisch, weil Kosten für Anwalt Notar etc, müssen ja bezahlt werden. Daher ist eine gute Summe um die UG zu grünen 500-1000 Euro.
Die UG kann von einer oder mehreren Personen gegründet werden. Das können natürlich Personen oder juristische Personen sein. Wichtig ist, ihr musst euren Gesellschaftervertrag, den ihr bereits aus der Gründung der GbR kennt vom Notar berurkundet werden und dann ins Handelsregister eingetragen werden.
Kurz zum Gesellschaftervertag. Wenn ihr keine Vorlage nutzt und das ist das schöne an der UG. Es gibt Musterverträge von der IHK die insbesondere für einfache Gründungen genutzt werden können. Wird es komplizierter unbedingt einen Anwalt einschalten.
Kommen wir nun, worauf alle gewartet haben. Die Haftung:
Ja, liebe Freunde, sie ist beschränkt – wo noch bei dem Einzelunternehmen oder der GbR die Fahnder theoretisch zu Dir nach Hause kommen und alles mitnehmen, ist das bei der juristischen Person natürlich nicht der Fall. Die Kapitalanlage beschränkt die Haftung und dein Privatvermögen ist geschützt ABER nur, wenn Du nicht grob fahrlässig handelst und man es Dir nachweisen kann. Dann kann auch unter Umständen ein Privateinkommen daran glauben.
Wer ist der Boss in der UG? Nun, das kommt darauf an. Du kannst als Gründer der UG also als Gesellschafter auch gleichzeitig der Geschäftsführer sein aber Du kannst auch jemanden einstellen. Bist Du der Geschäftsführer, so kriegst Du auch ein Geschäftsführergehalt. Nicht vergessen. War es bei der natürlichen Person noch so, dass Du jederzeit Geld aus deinem Unternehmen nehmen und reintun konntest, ist das bei einer juristischen Person natürlich nicht möglich.
Wie schauts nun aus mit dem Gewinn? Wie gesagt, kann ich mir nicht einfach Geld auszahlen. Erst einmal müssen 25% der Gewinne zurückgelegt werden, bis man 25K hat. Nun könnte man die UG in eine GmbH umwandeln. Muss aber nicht.
Die Gewinne können entweder an die Gesellschafter ausgeschüttet als zusätzliche Rücklage einbehalten werden. Dafür muss man dann wieder in den Vertrag schauen. Man erhält aber auch nur soviel Gewinn, wie viele Prozente man von der UG auch hat. Auch das ist im Gesellschaftervertrag geregelt.
Steuerlich bleibt alles fast beim alten: Gewerbesteuer, Umsatzsteuer fallen an und – das ist neu. Die Gewinn unterliegen der Körperschaftsteuer. Das heißt, dass was DU ausgeschüttet bekommst, wird noch einmal versteuert.
Die Buchung ist auf jeden Fall viel kompliziert als beim Einzelunternehmen. Es gilt die doppelte Buchführung (Sprich GuV und Bilanz) und ein Jahresabschluss, der im Bundesanzeiger veröffentlich wird.
Was bei der natürlichen Person nicht möglich war, ist aber bei der juristischen. Du kannst Dir einen Unternehmensnamen aussuchen. Muss aber den Zusatz von UG haben. Das muss nicht dein Name sein. Die UG wird dann noch im Handelsregister eingetragen und fertig ist sie.
Die Kapitelbeschaffung läuft so ab, dass die UG Kredite aufnehmen kann oder Anteile von Ihrer UG abgibt. Man kann natürlich auch sein Eigenkapital erhöhen, damit die UG mehr finanziellen Spielräum erhält.
Nachfolge und Fortführung der UG sind immer im Vertrag geregelt und sind normalerweise sehr unkompliziert.
Also, warum nicht gleich eine UG gründen? Man hat ein geringes Startkapitel und die Haftung ist beschränkt? Stimmt aber die Nachteile überwiegen meistens wenn man ein Unternehmen startet. Angefangen von der Gewinnrücklage bis hin zu den buchhalterischen und gesetzlichen Anforderungen ist das am Anfang eine viel zu viel Aufwand. Auch gibt es immer wieder Stimmen, die die UG als nicht so seriös einstufen. Denn wenn man das Geld hätte, könnte man ja gleich eine GmbH gründen.
GmbH
Aber die Rettung aller ist doch die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) oder nicht?
Die Gründung ist nicht so einfach: Wie bei der UG muss ein Vertag und ein Notartermin her aber DU brauchst ein Stammkapitel von 25K – davon muss die Hälfte bei der Gründung eingezahlt werden
Bei der Haftung ist das gleiche Spiele, wie bei der UG. Da gibs keinen Unterschied. Genauso sieht es bei der Geschäftsführung, der Gewinn- und Verlustaufteilung, den Steuern, der Buchhaltung, dem Firmennahme aus. Alles genauso, wie bei der UG. Der einzige Unterschied ist, dass man keine Rücklagen bilden muss und das das Ansehen einer GmbH meistens höher ist als der der UG.
Ich hoffe, DU merkst jetzt schon bereits, dass ne GmbH nicht wirklich Sinn macht.
Spreche mit deinem Steuerberater aber steuerlich macht eine GmbH auch nur Sinn, wenn Du um den Dreh um die 100K Gewinn jährlich hast.
Vergiss nicht, wenn Du auswandern willst – auf keinen Fall eine GmbH oder UG gründen – denn dann wird es sehr teuer – Stichpunkt Wegzugsbesteuerung – da wird vereinfacht formuliert: dein Durchschnittlicher Jahresgewinn der vergangenen drei Jahre multipliziert mit dem Faktor 13,75.
Wenn es steuerlich, rechtlich und administatriv sich lohnt zu wechseln.. Dann Bismillah! Lass Dir eins sagen: 90% der Businesse brauchen nur ein Einzelunternehmen oder eine GbR. Spar die das Geld & die Kopfschmerzen bei einer GmbH oder UG .